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Kleines Gerät mit großem Potenzial: So ermitteln und vermeiden Sie Fehler bei Manometern

Was sind Anzeichen für ein defektes Manometer?

Wie erkennen Sie, ob ein Manometer defekt ist oder sich ein Ausfall abzeichnet?

Dave Ross, Senior Technical Service Engineer

Trotz ihrer geringen Größe kommt Manometern in den Systemen zahlreicher Branchen eine wichtige Rolle zu. Über die visuelle Druckanzeige erkennen Anwender, ob die gewünschten Betriebsparametern eingehalten werden oder ob sich ein Problem anbahnt. Ein nicht einwandfrei funktionstüchtiges Manometer kann die Leistung Ihres Systems beeinträchtigen – denn die Ausgabe ungenauer Daten führt möglicherweise zu einem zu hohen bzw. zu niedrigen Druck im System. Zudem kann es bei einem defekten Manometer auch zu einer Fluidfreisetzung kommen, was sowohl Risiken für Mitarbeiter birgt als auch Schäden an Ihrem System verursacht. Diese führen wiederum zu Ausfallzeiten, Reparaturkosten sowie Produkt- und Gewinnverlusten.

Wenn Sie die Ursachen und Anzeichen für einen Ausfall eines Manometers kennen, lassen sich ungenaue Druckanzeigen schnell identifizieren und Sie vermeiden unerwünschte Leistungsabfälle.

Sie haben die Vermutung, dass Ihr Manometer nicht für Ihre Anwendung geeignet ist? Erfahren Sie in diesem Artikel mehr über die Anzeichen für einen Ausfall Ihres Manometers.

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Was sind Anzeichen für ein defektes Manometer?

Die häufigsten fünf Ursachen, Anzeichen und Maßnahmen bei defekten Manometern sind:

Überdruck

Befindet sich der Zeiger des Manometers am Anschlag, wurde der Grenzwert des Geräts fast erreicht oder bereits überschritten. Das bedeutet, dass der Druckbereich des installierten Manometers nicht für die Anwendung geeignet ist und den Systemdruck nicht korrekt ausgeben kann. Dies führt unter Umständen zu einem Bruch der Rohrfeder und infolgedessen zu einem kompletten Ausfall des Manometers.

Eine Rohrfeder ist ein gebogenes, gewöhnlich aus Metall gefertigtes Rohr im Inneren eines Manometers. Die Rohrfeder wird mit dem Druck im System beaufschlagt und überträgt diesen auf den Zeiger des Manometers. Dadurch wird der Zeiger bewegt und macht den Systemdruck auf der Skala sichtbar.

Der Messbereich des eingesetzten Manometers sollte doppelt so hoch sein wie der zu erwartende Betriebsdruck in Ihrem System. So steht Ihnen ein ausreichend großer Messbereich zur Verfügung und sie schützen das Manometer vor Überdruck. Alternativ können Sie vor dem Manometer eine Überdruckschutzvorrichtung (z. B. ein Überströmventil) installieren. Zum Schutz vor Druckstößen sollten Sie ein Manometer mit Drosselblende verwenden, um den Durchfluss zu verringern.Bei extremen Systembedingungen z.B. hohe Temperatur, verunreinigte oder sehr zähe Medien können Sie einen Membrandruckmittler einsetzen um ihr Manometer zu schützen

Druckspitzen

Wenn der Zeiger Ihres Manometers verbogen oder kaputt ist oder Einkerbungen aufweist, gab es im System höchstwahrscheinlich eine Druckspitze. Solche plötzlich auftretenden Druckanstiege sind häufig auf die Inbetriebnahme/Abschaltung einer Pumpe oder das Öffnen/Schließen eines vorgeschalteten Ventils zurückzuführen. Dabei wird der Zeiger ruckartig an den Anschlag befördert und kann so beschädigt werden. Solch eine abrupte Druckänderung kann zur Beschädigung der Rohrfeder und somit zu einem Ausfall des Manometers führen.

Prüfen Sie Ihre Systemauslegung, um unvorhersehbare Druckspitzen zu vermeiden und Ihre Systemkomponenten, darunter Ihr Manometer, vor einer Überbeanspruchung zu schützen. Alternativ können Sie auch ein Manometer mit einem größeren Messbereich einsetzen und sich so auf jegliche zu erwartende Druckspitzen einstellen.

Mechanische Vibration

Eine falsch ausgerichtete Pumpe, ein vibrierender Kompressor oder ein schlecht montiertes Manometer können dazu führen, dass Zeiger, Fenster, Fensterring oder Rückplatte am Manometer fehlen. Ein zu locker sitzender Zeiger führt außerdem zu schwarzem Staub oder Kratzern auf der Skala. Die Bewegung des Zeigers wird von der Rohrfeder gelenkt. Vibrationen können die Bewegungskomponenten des Manometers beschädigen, sodass der Systemdruck nicht mehr korrekt angezeigt wird. Durch den Einsatz von Füllflüssigkeiten werden Schwingungen abgedämpft und die Vibrationsbelastung beseitigt bzw. reduziert. Unter extremen Systembedingungen sollten Sie eine Drosselvorrichtung oder ein Manometer mit Membrandruckmittler verwenden.

Druckpulsationen

Häufige schnelle Druckwechsel (Pulsationen) in Ihrer Applikation führen zu einem Verschleiß der beweglichen Komponenten des Manometers und können die Genauigkeit des Messgeräts beeinträchtigen. Erkennbar ist dieses Problem an einem flatternden Zeiger. Diese Bedingungen können zu einem Bruch der Rohrfeder und damit zu einem Ausfall des Manometers ;

Eine Systemänderung und eine Änderung der Manometerposition kann die Belastung des Manometers durch den schnellen Druckwechsel reduzieren und zu verwertbaren Messwerten führen. Ist eine Neuauslegung Ihres Systems nicht möglich, sollten Sie ein flüssigkeitsgefülltes Manometer, ein Manometer mit Drosselvorrichtung (Blende) oder Dämpfungsfitting mit Sintermetalleinsatz einsetzen, um die Druckpulsationen bestmöglich auszugleichen.

Erfahren Sie mehr über geeignete Manometer für Ihre Anforderungen

Temperaturüberschreitung/Überhitzung

Wenn ein Manometer falsch montiert oder zu nahe an heißen Systemflüssigkeiten/-gasen oder Komponenten angebracht ist, sind Verfärbungen der Anzeige oder der Füllflüssigkeit mögliche Folgen. Erhöhte Temperaturen beeinflussen den Systemdruck und beeinträchtigen die Messgenauigkeit, da die metallene Rohrfeder und andere Komponenten des Manometers belastet werden. Durch die Auswahl eines Manometers mit höherem Temperaturbereich sind Sie besser für mögliche Temperaturanstiege in Ihrem System gewappnet. In Anwendungen mit extremen Temperaturbedingungen sollten Sie einen Membrandruckmittler einsetzen, optional in Kombination mit einem Kühlelement.

Das Ausfallrisiko von Manometern lässt sich nicht vollkommen beseitigen. Zur Vermeidung von Worst-Case-Szenarien ist es wichtig zu wissen, woran man einen sich abzeichnenden Ausfall erkennt. Noch wichtiger ist allerdings die Auswahl des passenden Manometers für Ihre Anforderungen. Die richtige Manometerauswahl gestaltet sich nicht immer einfach. Um bereits im Vorfeld eine bessere Entscheidungsgrundlage zu schaffen, lohnt sich ein genauer Blick auf die spezifischen Systemanforderungen. So reduzieren Sie die Risiken eines frühzeitigen Geräteausfalls und Flüssigkeitsverluste aus dem System und profitieren von einem sichereren System und genauen Messergebnissen.

Sie möchten Ihr Manometer und Ihre Systemauslegung überprüfen?

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